Plusenergie-Kinderhaus in Höhenkirchen-Siegertsbrunn

 

Minimaler Energiebedarf und Einsatz innovativer und energieeffizenter Systeme führen dazu, dass das Kinderhaus in der Jahresbilanz mehr Energie erzeugt als es durch seine Nutzung benötigt.

 

Leistungen: Grundlagenermittlung, Entwurfsplanung, gestalterische Umsetzung des Energiekonzepts, Genehmigungsplanung

 

Bauzeit: 2010-2013
Bauherrin: Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Architektur: ARGE Ingenieurbüro Prof. Hauser GmbH - Asböck Architekten GmbH: Michaela Hoppe, Bernhard Asböck, Joachim Daubenmerkl
Wissenschaftliche 
Begleitung:

Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Monitoring: Hochschule Rosenheim

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Toni Ott
Bilder: Toni Ott

Architekturkonzept

Das Kinderhaus umfasst insgesamt 6 Gruppenräume für Kinderkrippe, Kindergarten und Hort sowie eine Mittagsbetreuung und seit August 2013 in Betrieb. Für eine möglichst flexible Nutzung der Einzelbereiche Krippe-Kindergarten-Hort wurden Gruppen- und Individualräume immer identisch um einen Kern aus Sanitär- und Garderobenbereichen organisiert.

 

Der äußerst kompakte Baukörper liegt im Zentrum des Grundstücks und definiert so Freiflächen, die den unterschiedlichen Altersstufen Spielräume mit altersgemäßen Aktivitäts- und Ruhebereichen bieten. Im Westen wird das Haus über eine Brücke über den vorgelagerten Lichtgraben betreten. Das offene Foyer lädt zum gemeinsamen, gruppenübergreifenden Spiel ein. Nördlich und südlich des Foyers befinden sich im EG die Räume für Kinderkrippe und Kindergarten mit direktem Gartenzugang. Über eine einläufige Treppe gelangt man ins OG, wo sich die Räume für den Hort sowie ein Büro und Gesprächszimmer befinden. Über die Dachterrasse mit Aussenmatratze und Alpenblick gibt es einen direkten Zugang in den Garten. Mehrzweckraum und Mittagsbetreuung im UG werden über ein abgesenktes Atrium belichtet, das zugleich als Theatron für Veranstaltungen genutzt werden kann. Durch das vorgelagerte Atrium wird die Fläche der Südfassade - und damit die passiven Solargewinne - deutlich erhöht. Die natürliche Belichtung des UG reduziert den Bedarf an elektischer Beleuchtung.

Energiekonzept
Das energetische Konzept beruht auf der konsequenten Minimierung des Energiebedarfs und dessen effizienter Deckung mit regenerativen Energieträgern:

 

  • hochwärmegedämmte Außenbauteile, luftdichte, nahezu wärmebrückenfreie Konstruktion;
  • hybrides Lüftungskonzept mit bedarfsgeführter Lüftung und hocheffizienter Wärmerückgewinnung, Zuluftvorerwärmung über den Grundwasserbrunnen im Winter;
  • Solarkamin, PCM-Module und Lehmregal zur thermischen Regulierung im Sommer;
  • zwei optimal konfigurierte Grundwasserwärmepumpen und thermische Solaranlage;
  • große PV-Anlage zur Erzeugung eines Energieüberschusses.

Kenndaten

BGF (nach DIN 277): 
1.658 m²
beheizte Nettogrundrissfläche (DIN 277): 1.286 m²
beheiztes Volumen (EnEV): 4.058 m³
Hüllfläche (ges.):   
2.166 m²
Fensterfläche:    268 m²
Hüllfläche / beheiztes Volumen: 0,53 1/m
Hüllfläche / Nettogrundrissfläche: 1,68

 

Energiebedarf

Heizwärmebedarf gesamt:  
20.968 kWh/a
Heizwärmebedarf spezifisch: 15,28 kWh/m²a
Endenergiebedarf: 14,30 kWh/m²a
Primärenergiebedarf: 37,40 kWh/m²a

 

 

 

 

 

Gebäudehülle

Außenwand UAW: 
0,09 W/m²K
Fenster Uw: 
0,70 W/m²K
Dach UD:
0,11 W/m²K
mittlerer U-Wert gesamt: 0,09 W/m²K
mittlerer g-Wert Fenster:
0,90%
mittlerer T-Wert Fenster:
0,40%

 

 

 

 

 

 

 

Ökologie

  • Einsatz regenerativer Energie: Geothermie (Heizung),
  • solare Energienutzung: Solarthermie (WW), Photovoltaik (Strom)
  • Sonstige: Hybrides Lüftungskonzept

 

Ökonomie

KG 3 (brutto):
1.689  €/m2 BGF
KG 4 (brutto): 
854 €/m2 BGF
KG 2-7 ohne Grundstück (brutto): 3.753 €/m2 BGF

  

 

Bilder: Toni Ott

Presse